Agile Retreat v3
Am 19.09.2014 trafen sich eine gut gemischte Truppe von knapp 20 Personen (darunter auch erstmals Mitarbeiter unserer Kunden!) zum 3. Agile Retreat von OPITZ CONSULTING im beschaulichen Ebersberg in der Nähe von München. Vom Gesellschafter über Studenten bis hin zu einer Vertreterin aus dem Bereich HR, ihnen allen war eines gemeinsam: Das Interesse an agiler Softwareentwicklung.
Nachdem gegen 18 Uhr der Großteil der Teilnehmer seinen Weg durch das verschlafene Oberbayern gefunden hatte und im idyllischen Landgasthaus eingetroffen war, trafen wir uns zu einem ersten Kennenlernen in lockerer Atmosphäre.
In zufälligen Tischgruppen galt es zunächst Fragen zu beantworten. Wichtig dabei: Nur eine Antwort pro Tisch. Also gleich Kopfüber ins Teamwork. Dabei erfuhren wir neben “mit wem wir es zu tun hatten” auch “die schönsten Erlebnisse im Zusammenhang mit agiler Softwareentwicklung” sowie die “größten Lehren” bei eben dieser. Beispielsweise, dass auch bei einem etablierten Scrum-Team in der 16. Retrospektive noch Verbesserungsvorschläge gefunden werden können, die nicht bereits x-Mal thematisiert wurden.
Nachdem nun das erste Eis gebrochen war, ging es zum gemeinsamen Abendessen. Während sich die nicht Heimischen durch die diversen angebotenen Biersorten Bayerns probierten, ging der rege Austausch weiter: Von vergangenen und aktuellen Projekten über Privates bis hin zu alten „Kriegsgeschichten“ der Softwareentwicklung vor vielen Jahren.
Nach einer kurzen Nacht ging es am Samstag dann mit Vollgas ins Tagesprogramm. Nach einem kurzen Impulsvortrag von Christian und Stefan (“Agilität entmystifiziert”), in dem mit den gängigsten Vorurteilen gegenüber Agile aufgeräumt wurde, ging es in Form eines Open Spaces weiter. Somit wurde allen Teilnehmern die Möglichkeit einer aktiven Beteiligung geboten und diese auch intensiv genutzt.
Unter anderem wurden folgende Themen beleuchtet und lebhaft diskutiert:
- Agil mit kleinen Teams?
- Don’t call it agile – Was verstehen wir wirklich unter Agilität und was nicht.
- Agile Softwareentwicklung in vielen (verteilten) Teams.
- Agile im Softwarecraftmanship?
- User Stories in der Migration von Legacy Systemen
- Wie Agilität in neuen Teams einführen?
- Welche Tools braucht man eigentlich?
- Agiles Management
- uvm.
Mit einer vollen Agenda und drei parallelen 30min-Slots für die jeweiligen Themen konnte sich jeder der Gruppe anschließen, die sein Interesse am Meisten weckte oder eben von Board zu Board schlendern und sehen, wo man hängen blieb.
So entfachte sich beispielsweise an einem Board eine spannende Diskussion darüber, wie es besser gelingen kann Entscheider auf Managementebene vom Vorteil agiler SW zu überzeugen und wie viel Controlling in einer agilen Welt möglich und vielleicht auch notwendig ist.
Bei einer weiteren Gruppe ging es um die Frage, ob und wie man Prinzipien aus der agilen Welt auch zur Weiterbildung von Mitarbeitern nutzen kann. Ein Werkstudent stellte in diesem Zusammenhang seine fast fertige Bachelorarbeit zum Thema vor.
Stefan berichtete über seine eigenen Erfahrungen wie Scrum auch im Großen funktionieren kann. Während vielen von uns der Kopf schwirrte, bei der Vorstellung mehr als 10 abhängige Scrumteams zu koordinieren, erzählte er voll Begeisterung seinen eigenen Lernprozess, von Scrum Master Runden, Review Messe und wir lernten den Begriff des “Termin-Tetris”!
Über seine Erfahrungen mit agilem Management berichtete Harald und gab darüber hinaus eine Reihe von Literaturempfehlungen. Die Diskussion über das Thema brachte dann auch noch die Erkenntnis mit sich, dass vor allem ein aktives Vorleben der Prinzipien des agilen Managements wichtig ist.
Nach dem Mittagessen mit guter bayerischer Kost half gegen das Suppen-Koma nur noch spielen. Während sich eine Gruppe angeleitet durch Christian via Kanban-Brettspiel dem vorher in einer weiteren Session von Harald kurz vorgestellten Thema Kanban spielerisch weiter näherte, erhielt die zweite Gruppe mit Hilfe von jeder Menge Legosteinen eine tolle Methodik zum Einsatz in Retrospektiven vorgestellt.
Zum Abschluss des Open Spaces und des gesamten Agile Retreats stand die Zusammenfassung der einzelnen Themen und Erkenntnisse. So durchlebten wir kurzweilig noch einmal die einzelnen Stationen des Tages, vor allem die, an denen wir nicht teilnehmen konnten. Oft mussten wir uns auf die Zunge beißen das ein oder andere Thema nicht direkt wieder aufzunehmen.
Nach einem ereignisreichen (halben) Wochenende ging es nun wieder nach Hause. Viele Themen wurden angesprochen und diskutiert. Viele Anregungen mit auf den Weg gegeben. Aber vor allem haben sich hier in Oberndorf motivierte und engagierte Leute zusammengefunden, die mit Feuereifer dabei sind, nach immer besseren Lösungen zu suchen und diese Erfahrung bereitwillig mit anderen teilen möchten.
Auch für 2015 sind wir uns sicher, wieder einen Agile Retreat durchführen zu wollen. Denn wie wir gelernt haben: Auch in der 16. Retrospektive gibt es noch neue Erkenntnisse.